Dieser Wandel ist schon erstaunlich: Gestern noch stand Italien gefährlich nahe am Rand der Europa-Bühne, jetzt schickt es sich an, eine der Hauptrollen zu spielen. 31 sozialdemokratische Abgeordnete darf Italien ins neue europäische Parlament entsenden, mehr als jeder andere Staat der EU. Damit dürften Italiens Sozialdemokraten im links-liberalen Lager Europas künftig den Ton angeben.
Hinter dem Ergebnis steht Italiens neuer Ministerpräsident Matteo Renzi. Mehr als 40 Prozent der Stimmen hat seine Partei PD bei der Europawahl eingefahren – auch das ein Rekord. Renzi bezeichnet sich selbst gerne als Rottamatore, als Verschrotter. Nicht nur in seinem Heimatland will der der 39jährige viel alten Ballast entsorgen. Auch Europa will er umkrempeln.
"Wenn wir Europa retten wollen, müssen wir Europa verändern", erklärte er in einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung. Dabei stellte der Mann, der für Angela Merkel ein „Matador“ ist, auch gleich klar, was er meint: Wenn die Politik weiterhin allein auf Sparen ausgerichtet bleibe, werde Europa scheitern. Wir dürfen gespannt sein, ob auf seine Worte auch die entsprechenden Taten folgen. Italiens Wirtschaft scheint sich jedenfalls schon in die richtige Richtung zu bewegen.
Wer mit einem ETF auf den erhofften Aufschwung in Italien setzen will, hat zumindest auf der Aktienseite nicht allzu viel Auswahl. Da gibt es an der Deutschen Börse gerade mal einen von iShares und einen von db X-trackers. Beide bilden den FTSE MIB Index ab.